Aranui-Abenteuerkreuzfahrt

Per Frachtschiff zu den Marquesas und Tuamotus
Die Aranui 3 ist ein kombiniertes Fracht- und Passagierschiff, das alle drei Wochen von Papeete, der Hauptstadt Tahitis, zu den abgelegenen Marquesas-Inseln reist. Dabei kreuzt es auch die Tuamotus. All diese Inselgruppen gehören zu Französisch-Polynesien, und vor allem die Marquesas liegen fernab vom Rest der Welt mitten im Südpazifik.
 
Die Aranui transportiert nicht nur Passagiere wie mich, sondern auch Fracht, von Autos und Kühlschränken bis zu Coca Cola und Tütensuppe. Alles, was die Leute auf den Inseln so brauchen. Bis vor kurzem war die Aranui das einzige Frachtschiff, das die Marquesas anlief, jetzt gibt es noch ein zweites.
 
 
Auf dem Rückweg nimmt die Aranui Waren von den Inseln mit nach Tahiti, vornehmlich Obst wie Mangos, Noni und Kokosnuss-Produkte.
 
Die Reise ist nicht so komfortabel wie auf großen Kreuzfahrtschiffen. Im Gegenteil. Selbst bei ruhiger See schaukelt es mächtig, und wer keinen so robusten Magen hat wie ich, verbringt einen Großteil der Zeit im Bett und/oder in der Nähe der Toilette.
 
Nur rund 200 Passagiere finden auf der Aranui Platz. Deshalb kannte mich nach kurzer Zeit fast jeder.
 

 Das tägliche Leben an Bord der Aranui

Ich hatte mein eigenes Bett! Und vor dem Ablegen schaute ich auch noch aus dem Bullauge. Aber als wir auf See waren, machten wir die Klappe zu und schraubten sie fest...
 
Zur Begrüßung bekamen wir einen Blumenkranz, der hier "Hei" heißt - das, was auf Hawaii und weltweit als "Lei" bekannt ist.
 
An Bord kann man sich ausruhen - ein Buch lesen, einen Cocktail trinken oder einfach herumsitzen oder -liegen und das Meer anschauen. Das ist eigentlich nur interessant, wenn Land in Sicht kommt oder bei Sonnenuntergang.
 
Dieser Sonnenuntergang war in der Nähe der Tuamotu-Insel Fakarava.
 
Die Aranui hatte sogar Hausbären an Bord, die mir - wie man auf dem Foto unten sieht - allerlei interessante Geschichten von ihren Abenteuerreisen erzählten. Aber hinterher fand ich heraus, dass sie mir hin und wieder auch nur einen Bären aufgebunden hatten...
 
 
An einem Tag auf See zeigte mir Joel, der fröhliche Kellner, wie man die Blumenkränze macht. Er hatte bei jeder Mahlzeit einen anderen Blumenkranz, immer passend zu seiner Kleidung, und er machte sie alle selbst. Seine Großmutter auf Nuku Hiva hat es ihm beigebracht.
 
 
 
 
Unsere Kabine lag ganz unten im Bauch des Schiffs. Die Wellen schlugen gegen das Bullauge. Boing, boing, boing! Ich kam mir ein bisschen vor wie in einem Aquarium.
 
Einen Schönheitssalon gab's nicht an Bord, aber genügend Spiegel und reichlich warmes Wasser im Bad.
 
Wie gesagt, die Aranui ist kein luxuriöses Kreuzfahrtschiff, sondern ganz einfach ausgestattet, hat keine Stabilisatoren und als einzigen Luxus ein mini-kleines Fitnessstudio. Aber dafür hat man nach ein paar Tagen auch keine Zeit mehr, weil man ständig zu irgendwelchen "Briefings" gehen muss, bei denen man erfährt, was bei den Landgängen am nächsten Tag passiert.
 
Man kann auch in dem kleinen Pool baden. Meistens war allerdings nicht viel Wasser drin, weil es selbst bei gar nicht sonderlichen rauem Seegang herausschwappte. Mir genügte es ohnehin, das Wasser bloß anzuschauen, weil ich nicht gerne nass werde...
 
 
Als ich den Tahiti-Bären im kleinen Souvenir-Shop entdeckte, hätte ich am liebsten den Tierschutzverein angerufen. Aber auf See hatten wir kein Telefonnetz.
 
Wer - wie ich - nicht verheiratet ist, trägt eine Blume hinter dem linken Ohr.
 
Ich schaute mir alles ganz genau an - wie üblich.
 
 
Es gab so viel zu tun, und nach mehr als einem Tag auf See gingen wir so oft an Land, dass wir zum Filmeanschauen übehaupt keine Zeit hatten.
 
Der Blumenkranz hält sich bloß ein paar Tage frisch, aber auf den Inseln gibt's ständig neue.
 
Mir persönlich genügt eine Katzenwäsche, obwohl ich ein Bär bin - aber ziemlich wasserscheu.
 
 
Einmal tauchte ich meine Füße ins Wasser, aber danach legte ich mich gleich zum Trocknen in die Sonne.
 
Wenn man länger sonnenbadet, sollte man wenigstens eine Sonnenbrille aufsetzen.
 
Das Leben in einer Plastiktüte ist eine Katastrophe. Wenigstens war der Raum klimatisiert. Ich hoffe, der Bär wurde in der Zwischenzeit gekauft und aus der Tüte befreit.
 
Man benötigt lediglich ein Stück Baumrinde oder eine andere Faser, viele Blüten und Kräuselband.
 
Und das fertige Produkt - wahrlich beeindruckend.
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